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5 Tage in Sydney…

… die sich anfühlen, wie eine viel längere Zeit. Im positiven Sinne! Einfach, weil ich so unglaublich viel und schönes erlebt habe! 

Manchmal kommt man an einem neuen Ort an und irgendwie fühlt es sich gleich vertraut an. So ging es mir in Syndey. 

Trotz total übermüdetem Rumschlagen mit Schienenersatzverkehr vom Flughafen in die Stadt und einem Einreiseprozedere, das dank Visum und Pass zeigen und alle Taschen auspacken insgesamt 2 Stunden dauerte. 


Auf dem Weg sprach der Busfahrer des Schienenverkehrs mit uns im Bus (ja liebe Leute aus Berlin, lest das nochmal! Er sprach mit uns und zwar freundlich!) und schwärmte über seine Heimatstadt Sydney. Da dachte ich noch: Naja, das klingt mir doch etwas zu sehr nach Lokalpatriotismus… 


Aber ich bin ehrlich: So eine wunderschöne, entspannte, vielfältige 4 Millionen Stadt mit freundlichen Menschen und atemberaubenden Stränden habe ich noch nie gesehen! Überall wurde ich freundlich begrüßt, eingeladen und es wurden meine zahlreichen Fragen beantwortet.


Ein Freund einer lieben Kollegin zeigte mir bei einem langen Spaziergang zahlreiche Pflanzen und nahm mich mit in den australischen Busch, genauer in das Berry Island Reserve in Sydney, wo es wirklich Spinnen und Schlangen geben soll, die ich aber zum Glück nicht gesehen habe…

Eine Buchhändlerin empfahl mir Bücher von Aborigines über deren Leben in Australien und wir sprachen lange über die Anerkennung der Aborigines durch die weißen Menschen. Die läuft in Australien – anders als in Neuseeland die Maori – leider noch sehr schleppend voran. 

Das liegt sicher an vielen Gründen, auch aber, weil durch Krankheiten, die die weißen Siedler im 18. Jahrhundert nach Australien brachten, ein Großteil der Aborigines starb. Und auch, weil die Aborigines, anders als meinem Wissen nach die Maoris, verschiedenen Clans mit unterschiedlichen Sprachen und Traditionen angehören, was einen schnellen und einfachen Wissenserwerb über „die Aborigines“ schwierig macht. Und auch, weil die Politik Australiens bisher nicht mit Aufarbeitung geglänzt hat. 

Meine Reise wird mich aber noch in den Westen Australiens bringen, wo ich zu diesem Thema noch viel mehr lernen möchte und werde, was ich dann natürlich auch hier mit euch teile. 

Seit kurzer Zeit hängt übrigens auf der Sydney Harbour Bridge neben der australischen Flagge die Flagge der Aborigines und nicht mehr die Flagge des Bundeslandes, ein Schritt in die richtige Richtung. 

Die Flaggen hängen natürlich momentan auf Halbmast und auf die Sydney Opera wird das Bild der Queen projiziert. Die Australier*innen, mit denen ich geredet habe, sind keine Fans der Monarchie in England, aber Tradition ist nunmal Tradition…

An die Sydney Opera schließt der botanische Garten an, bei dem ich die ganze Zeit den Eingang zum Bezahlen des Eintritts gesucht habe, aber er ist umsonst. Wie auch die Museen der Stadt und die Freiluftkinos. Dafür sind Lebensmittel und Essengehen so teuer, dass die kostenlosen Eintritte nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. 

Ein Steak bekommt man im Restaurant für 45 Euro, thailändisches Essen immerhin schon für 23.


Besonders begeistert haben mich die stadteigenen Strände Coogee Beach und Bondi Beach, die durch einen 6 Km langen Spazierweg verbunden sind, der  an vielen wunderschönen Buchten vorbei führt (die Häuser, die überall an dem Weg stehen, habe ich auf den Bildern gekonnt weggelassen). Aber da muss man ja eigentlich auch nicht hingucken, das Meer ist Blickfang genug. Und es gibt tatsächlich Haie hier, ich habe mehrfach nachgefragt, für die Australier*innen etwas, was nicht ungewöhnlich ist. Am Strand gibt es extra Menschen, die nach Haien Ausschau halten und im Wasser sind Hainetze angebracht, die wohl relativ sicher sein sollen. Mich hat das dann doch nicht ganz überzeugt, zumal es hier auch wirklich noch ziemlich frühlingshaft kalt ist…

Die nächsten drei Wochen werde ich übrigens auf einem Teil dieser Welt verbringen, wo es tatsächlich noch kein frei zugängliches WLAN gibt! 

Bis zum nächsten Artikel müsst ihr euch also leider bis Anfang Oktober gedulden… Habt einen schönen Herbstanfang! 

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Kommentare: 2
  • #1

    Grete Höxer (Donnerstag, 15 September 2022 16:01)

    Auf meinen Containerschiffsreisen rund um die Welt bin ich mehrfach in Sydney gewesen. Die Stadt selbst hat mich jedesmal wieder begeistert. Die Aufenthalte waren ja immer nur kurz -Entladen und Beladen-, aber ich lernte in einer der Seemannsmission zwei Deutsche kennen, die dort freiwillig Dienst machten. Wir freundeten uns an und durch private Besuche lernte ich Sydney und Umgebung und viel Allgemeines über Australien kennen.

  • #2

    Reinhard (Freitag, 16 September 2022 11:49)

    Beeindruckender Reisebericht, gut geschrieben mit schönen ausgewählten Fotos..die Stadt ist sicherlich vielschichtig bei 4Mill.! Bekomme große Lust die Stadt kennenzulernen, obwohl dies nicht auf meinem Plan steht.