Elefanten in Thailand

Das absolute Highlight unserer Reise hatte aber mal wieder mit Tieren zu tun. 

Ganz ungeplant ziehen sich diese Begegnungen durch mein Sabbathalbjahr und lassen mich immer wieder sprachlos zurück (auf das Zusammentreffen mit Kakerlaken und Mücken hätte ich allerdings bisher auch gut verzichten können). 


Wale, Schildkröten und fliegende Fische auf den Cookislands auf Aitutaki, Mantarochen und tausende bunte Fische in Australien und nun Elefanten in Thailand. Dazu muss ich aber sagen, dass die Elefanten nicht wirklich wild waren. 


Das Leben mit den Elefanten in Thailand hat eine lange Geschichte, die leider auch von vielen Tierqualen geprägt ist. Lebten 1900 noch ca. 100.000 Elefanten in Thailand, sind es heutzutage nur noch ca. 5000, und davon die Hälfte in Gefangenschaft. Früher wurden viele Elefanten in Gefangenschaft als Arbeitstiere gehalten, wo sie im Urwald schwere Anhänger mit gefällten Bäumen ziehen mussten. Die Folge hiervon häufig gebrochene Hüften und unsäglicher Schmerz. Das ist auch diesem Elefanten passiert. 

Und wir? Wie sind wir an die Bilder rangekommen, die ihr hier seht. 

Lange haben wir überlegt und recherchiert, uns zahlreiche Dokumentationen und Artikel zu dem Thema angeguckt und uns überlegt, ob wir mit unserem Geld eine Organisation unterstützen können, die den Elefanten in Gefangenschaft Gutes tut. Diese Thematik ist durch Covid nochmal verschärft wurden. Vielen Besitzern von Elefanten, die die Tiere als Touristenattraktion gehalten haben, fehlten die Touristen als Einnahmequelle, sodass die Tiere hungern mussten oder für die Arbeit im Urwald verkauft wurden. Ein Elefantenpark ist besonders bekannt dafür, durch Fundraising Aktionen, wie letztens geschehen auch durch Zeigen von Filmen, Geld für die Rettung von Elefanten zu sammeln. Es handelt sich hierbei um den elephant nature Park, gegründet von der Tierschützerin Sangduen Chailert, auch bekannt als Lek. 


Es gibt eine Auszeichnung, die Parks auszeichnet, die den ehemals gequälten Elefanten einen würdevollen Ort zum Leben bietet, eine Art Gnadenhof für Elefanten, die aufgrund des domistizierens und der Qualen, die sie erlitten haben, nicht einfach wieder ausgewildert werden können. Der elephant nature Park hat diese Auszeichnung auch erhalten. 

Dort leben die Elefanten also frei auf dem Gelände. In dem Park herrscht eine „no touch policy“, die Interaktion mit den Elefanten ist also nur aufs Gucken beschränkt. Kein Baden, kein Reiten, kein Füttern, kein Berühren, um den Stressfaktor für die Tiere so gering wie möglich zu halten. Die Tiere haben viel Fläche zur Verfügung und können sich frei in dieser in ihren Herden bewegen. Für die gebrochenen Tiere fühlte sich das für uns richtig an. Es kommt jedoch auch mal vor, dass in dem Elefantenpark dort allerdings auch einige – sehr sehr süße – Elefantenbabys geboren oder aus prekären Lebenssituationen gerettet. Diese dürfen aufgrund eines Gesetzes in Thailand nicht einfach ausgewildert werden, zusätzlich fehlen mittlerweile Herden in freier Wildbahn, denen sich die Babys anschließen könnten. Diese Tiere verbringen dann also auch ihr Leben in dem Elefantenpark… 


Ich muss bei Begegnungen mit Tieren in nicht freier Wildbahn immer an das Erörterungsthema in der Schule denken, das wir mit den Schülerinnen und Schülern besprechen und bei dem sie Pro– und Kontraargumente zum Thema Zoo sammeln müssen. Ein starkes Proargument ist immer, dass man nur schützen kann, was man auch kennt. Und in solchen Elefantenparks, in denen gequälten Tieren ein Leben in Ruhe und Sicherheit und mit artgerechter Fläche geboten wird (so wie ich das einschätze) kann man wertvolle Begegnungsräume schaffen, die hoffentlich eine Grundlage, dass es allen Elefanten in Thailand und auf der Welt in Zukunft besser geht und sie geschützt werden. 


Quellen: Elefantenrettung in Thailand reisereporter und süddeutsche ehemalige Arbeitselefanten

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